Pressemeldungen


Der ewige Augenblick
Die Grenzland-Fotografen präsentieren ihre Ausstellung „Zeit“ im Speicher Gramzow

Zeit, ein universeller Begriff, der das Künstlerkollektiv der Grenzland-Fotografen seit einigen Jahren inspiriert. Bereits im Medium Fotografie wie in sonst keiner anderen Kunstform angelegt, konserviert er Momente zu einem ewigen Augenblick. Vom 4. Mai bis 16. Juni 2024 präsentieren die Grenzland-Fotografen im Speicher Gramzow ihre Ausstellung „Zeit“.
Der Speicher Gramzow, 1953/54 als Getreide- und Rapssilo erbaut, ist heute ein preisgekröntes Industriedenkmal und ein Zeugnis seiner Zeit. Es konserviert Momente der kollektivierten Landwirtschaft der ehemaligen DDR in vielen Facetten: Architektur, Wirtschaft oder Technik. Mit der Ausstellung der Grenzland-Fotografen kreuzen sich in ihm Aspekte von Zeit und Raum zu einem symbiotischen Erlebnis.
Die Fotografinnen und Fotografen haben sich in einem längeren Prozess mit dem Ort auseinandergesetzt und für jede der zehn Etagen einen adäquaten Beitrag entwickelt. Es entspannt sich ein Dialog zwischen dem Begriff Zeit und dem monolithischen Baukörper des Speichers. Thematisch reicht die Spannbreite von dokumentarischen Aufnahmen der Straßenschlachten in der Mainzer Straße 1990 in Berlin oder aus abgewickelten DDR-Betrieben bis zu poetischen Interpretationen der Vergänglichkeit von Natur und dem Vorbeiziehen des Lebens. Wüst gefallene Orte in der Uckermark werden beleuchtet, aufgegebene jüdische Friedhöfe auf der polnischen Seite der Oder und ebenso die jüngste Umweltkatastrophe in eben jenem Fluss. Etliche Porträtarbeiten zeigen wie sich in ihnen die Zeit spiegelt. Zu sehen sind Fotografien und auch Videoarbeiten von drei Fotografinnen und neun Fotografen.

Die Ausstellung kann donnerstags bis sonntags, sowie an Feiertagen von 14 bis 20 Uhr, besucht werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Speicher Gramzow präsentiert über zehn Etagen die Ausstellung „Zeit“ der Grenzland-Fotografen. Foto: Frank Wiemeyer

Hintergrund für Redakteurinnen und Redakteure: Die Grenzland-Fotografen sind ein seit 2017 existierender, freier Zusammenschluss von künstlerisch tätigen Fotografinnen und Fotografen. Primärer Wirkungsraum ist das Oderbruch an der Grenze zwischen Deutschland und Polen. Dieses Gebiet ist der lokale Bezugspunkt für den Diskurs der Künstlergruppe. Mit gemeinsamen, themenbezogenen Projekten und Ausstellungen soll der zeitgenössischen künstlerischen Fotografie zu mehr Beachtung in der Region verholfen werden.